Ist Ihnen aufgefallen, dass Rasierklingen in letzten Jahren deutlich teurer geworden sind? Oft merkt man es nicht, weil die Hersteller statt die Preise zu erhöhen einfach die Packungen kleiner machen. So sind statt 8 Klingen plötzlich noch 6 zum selben Preis enthalten.
Durch diese Politik, vor allem des Marktführer Gillette,sahen Mitbewerber eine Marktlücke und brachten nachgemachte Klingen, die zu den weit verbreiteten Rasieren passen, auf den Markt.
Seit Anfang des Jahres gibt es in einigen Supermärkten und Drogerien Klingen unter verschiedenen Marken zu kaufen. Diese sind um bis zu 30 % billiger, als das Original. Hersteller ist aber meist der grösste Konkurrent – Wilkonson.
Der Marktführer wehrte sich aber juristisch dagegen und bekam vom Landgericht Düsseldorf vorläufig recht. Demnach verletzten die nachgemachten Klingen das Patent.
Welche Auswirkungen hat diese Entscheidung auf Österreich?
Da es sich um ein EU-weit gültiges Patent handelt, ist diese Entscheidung auch bei uns relevant. Sie ist aber nicht rechtskräftig, denn Wilkinson hat eine Berufung angekündigt.
Nach zwanzig Jahren läuft ein Patent aus. Im gegenständlichen Fall ist das übrigens im Februar 2018. Ab dann darf ohnehin jeder diese Klingen nachmachen. Ob bis dann ein endgültiges Urteil ergangen sein wird, ist eher fraglich.