Smart-TV FernseherSamsung ist für seine Innovationen bekannt. Viele Nutzer sind bereit dafür Einschränkungen im Bereich des Datenschutzes in Kauf zu nehmen. Was jetzt ans Tageslicht gekommen ist, ist jedoch mehr als nur bedenklich. Eine dieser Innovationen ist die Spracherkennung, mit der man ohne Fernbedienung Sender wechseln kann.

Smart-TVs des koreanischen Hersteller, die mit diese Spracherkennung ausgestattet sind, sind so programmiert, dass Sie ständig mithören, denn es könnte ja jederzeit ein Kommando des Benutzers kommen. Dass diese Gespräche gespeichert werden, damit rechnet wohl niemand, dass sie sogar an die Server von Samsung gesendet werden, ist unserer Meinung nach, ein Skandal.

Samsung redet sich verständlicherweise damit heraus, dass die Speicherung und Übertragung aller Gespräche, die vor dem Fernseher geführt werden, in den Datenschutzbestimmungen erlaub sein. Ist das rechtlich ausreichend? Das österreichische Recht regelt, dass man nicht mit unerwarteten Bedingungen in AGBs zu rechnen hat. Damit solche Klauseln gültig vereinbart werden würden, bedürfe es einer gesonderten Zustimmung.

In den eigenen vier Wänden von einem Technologiekonzern ausgespäht zu werden ist aus unserer Sicht unerwartet. Selbst technisch versierte Kunden rechnen wohl kaum damit, dass ein Fernseher jedes Gespräch im Wohnzimmer mitgehört wird. Daher ist diese Zustimmung in der Datenschutzerklärung nicht ausreichend und unwirksam.

Weshalb diese Gespräche gesammelt, gespeichert und ausgewertet wird, dazu sagt Samsung in seiner Stellungnahme nichts. Der Konzern empfiehlt lediglich, vor einem Smart-TV keine privaten, intimen oder geheimen Gespräche zu führen.

Es geht bei Datenschutz nicht um Paranoia irgendwelcher Nerds, sondern um den Schutz ihrer ganz persönlichen Daten. Gespräche im eigenen Wohnzimmer sollten nicht ausgespäht werden, ohne dass der Besitzer etwas davon weiss.

Von Gregor

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